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Wie du ein trockenes Thema spannend erzählst 💥💬
Eine Wirtschaftsjournalistin erklärt dir, wie es geht.

Hey,
das Wichtigste vorab: Ich habe mir etwas Neues überlegt und möchte gern testen, ob (und wie) dieser Newsletter als Audio-Format bei euch ankommt. Daher habe ich mal einen sporadischen Test aufgesetzt und ihn mit KI einsprechen lassen. Falls du dir also diesmal nicht die Zeit nehmen kannst, ihn zu lesen: Hör doch einfach rein! 👇
Falls die Wiedergabe über den Inapp-Player nicht funktioniert, klicke einfach hier. Und lass mich hier gern wissen, ob hooked. in Audio-Form eine coole Ergänzung für dich ist, oder eher überflüssig:
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Und jetzt rein ins Thema: Es gibt Themen, die sind per se spannend – und klicken sich entsprechend gut. True Crime oder Gossip zum Beispiel. Aber leider auch Angst, Hass und Polarisierung (wie du seit meiner Newsletter-Ausgabe mit Carline Mohr weißt).
Aber Finanzen? Viele schlafen schon ein, bevor du das Wort „Anlagestrategie“ überhaupt aussprechen kannst. 😴
Dabei sind Aktionstage wie der heutige Equal Pay Day unglaublich wichtig. Damit wir nicht nur über die Lohnlücke sprechen, sondern auch über finanzielle Gleichstellung und Unabhängigkeit von Frauen.
Und genau deshalb habe ich mir für diese Ausgabe Laura Maria Weber als Gesprächspartnerin ausgesucht – ein besonderes Crossover! Denn dieses Mal ist meine Interviewpartnerin nicht nur eine spannende Expertin, sondern auch meine Kollegin. Ich darf also täglich beobachten, wie Laura vermeintlich (!) trockene Inhalte so erzählt, dass sie hängen bleiben.

Laura kennt Finanzen aus verschiedensten Perspektiven: zum Beispiel als Wirtschaftsjournalistin bei n-tv und RTL, heute als Crossmedia-Redakteurin bei der BRIGITTE Academy. Sie jongliert zwischen Print, Social Media, Podcasts und Live-Formaten – und macht aus sperrigen Finanzthemen etwas, das die Menschen tatsächlich verstehen und nutzen können.
Ich habe sie gefragt: Wie schafft man es, dass Leute nicht wegklicken, sondern dranbleiben?
💡 Passend zum Equal Pay Day gibt’s dazu ein kleines Geschenk, mit dem du in dich selbst investieren kannst. Und wenn du praktisch lernen willst, wie man trockene Themen spannend erzählt – lies unbedingt bis zum Ende! Ich verrate dir nämlich eine simple Methode, mit der du dein nächstes Thema garantiert packender aufbereiten kannst. 😉 Let’s go! 👇

Was sind die häufigsten Fehler, wenn man komplizierte Themen wie Finanzen vermittelt – und wie macht man es besser?
Definitiv nicht mit Fachbegriffen um sich werfen oder inhaltlich zu schnell in die Tiefe gehen, das kann schnell überwältigend wirken. Bei Reels beispielsweise, wenn ich da als User:in schon den ersten Finanzbegriff nicht verstehe und er auch nicht erklärt wird, ist der Effekt häufig: „Betrifft mich nicht, verstehe ich nicht und interessiert mich vielleicht auch nicht“.
Es ist wichtig, einen klaren Lebensweltbezug herzustellen und Anknüpfungspunkte zu finden, die die User:innen in ihrem Leben treffen oder mit denen sie sich identifizieren können.
Gerade beim Thema Finanzen geht es darum, Begriffe, Phänomene, aber auch einfache Spar- und Investitionstipps so nahbar wie möglich zu vermitteln und konkret in den Alltag der Zielgruppe mitzunehmen. Heißt: Einen klaren Lebensweltbezug herzustellen und Anknüpfungspunkte zu finden, die die User:innen in ihrem Leben treffen oder sie sich damit identifizieren können.
Fragen könnten dabei sein: „Was kostet mich ein Urlaubstag? Wie teuer ist eine Scheidung oder wie kann ich 20 Euro für mein Alter monatlich anlegen?“ Klar ist: Wir alle haben Wünsche, Träume, Ziele, Sorgen und Probleme - und in den meisten Fällen spielen dabei Geld, Budgets, Einkommen und Finanzen eine Rolle. Das aufzugreifen, hilft dabei, Finanzcontent für die eigene Zielgruppe passend aufzubereiten.
Gibt es psychologische Trigger oder Storytelling-Techniken, die Menschen sofort catchen – selbst bei sperrigen Themen?
Auf jeden Fall! Storytelling ist key! Besonders die Umkehr von negativen Glaubenssätzen ins Positive wie beispielsweise statt „Ich hab keinen Plan von meinen Finanzen“ in „Ich kann Finanzen auch“, oder statt „Investieren ist nur was für Reiche“, in „Ich kann ein eigenes Depot eröffnen und für mein Alter investieren“ mit den passenden CTAs kann die eigene Selbstwirksamkeit pushen.
Genauso wie der „Heldenreise“-Ansatz: Eine Protagonistin, die ihre Finanzen endlich in den Griff bekommen hat. Dahin gekommen ist sie durch neue Finanzroutinen, Lern-Journeys und das alles mithilfe eines Finanzkurses. Das kann Identifikation und den Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit erzeugen und vermitteln: „Ich kann das auch schaffen!“

Laura ist auf allen möglichen Kanälen der BRIGITTE sichtbar. (Fotos: https://www.instagram.com/brigitte_finanzen/)
Wie schafft man es, ein komplexes Thema auf ein Social-Media-taugliches Format runterzubrechen, ohne dass es zu seicht wird?
Das ist eine Kunst für sich! Hilfreich können wiederkehrende Formate sein, die jedes Mal nur einen Aspekt eines komplexen Finanzthemas umfassen. Zum Beispiel geht es einen Monat lang um das Thema Vermögensaufbau und jede Woche wird dazu ein neuer Begriff wie „der Sparerpauschbetrag“ erklärt. Passend dafür sind Carousselposts mit klarem CTA am Ende.
Aber Videoformate sind natürlich king! Da helfen catchy Hooks wie „So machst du dein Kind reich“ oder „Wie du aus einer Gehaltsverhandlung 100.000 Euro rausholst“. Geliefert werden muss dann aber auch die konkrete Rechnung, das Phänomen oder die Antwort auf die Frage dahinter. Es darum, die User:innen niedrigschwellig mit Antworten auf ihre Fragen ins Boot zu holen und die Erklärung einfach, aber mehrwertig aufzubereiten.
Kann ich mich in meine Zielgruppe hineinversetzen? Was bewegt sie? (…) Die Antworten auf diese Fragen haben mir schon oft geholfen, um auf den ersten Blick abstrakt wirkende Themen spannend zu vermitteln.
Braucht man Leidenschaft für das Thema, um es spannend vermitteln zu können – oder kann man sich das auch antrainieren?
Für mich persönlich ist Leidenschaft ein wichtiger Treiber und das gilt gerade auch für das Thema Finanzen – ganz nach dem Motto des Philosophen Augustinus von Hippo: „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst“. Aber ich glaube auch: Wir können uns fast alles antrainieren, wenn wir nur wollen. Um Geld- und Finanzthemen spannend vermitteln zu können, hilft meines Erachtens immer wieder der Perspektivwechsel und der Austausch mit der Zielgruppe.
Heißt: Kann ich mich in meine Zielgruppe hineinversetzen? Was bewegt sie? Was sind ihre Painpoints und was ist ihnen wichtig? Welches Problem oder Bedürfnis haben Sie? Die Antworten auf diese Fragen haben mir schon oft geholfen, um auf den ersten Blick abstrakt wirkende Themen spannend zu vermitteln, aber auch die Freude zu wecken, sich damit auseinanderzusetzen.
Anzeige | 16 %. Das ist nicht etwa eine Top-Rendite – sondern leider immer noch (!) der Gender Pay Gap. 16 % weniger Gehalt. 16 % weniger Rente. 16 % weniger finanzielle Unabhängigkeit für Frauen. Nervt? Mich auch.
Okay, Premiere: Zum ersten Mal gibt’s hier auch mal Werbung. Natürlich als solche gekennzeichnet – auch wenn ich damit kein Geld verdiene, sondern es sich um eine Empfehlung von Herzen handelt. Erstens, weil das Thema natürlich so gut zu dieser Ausgabe passt. Aber auch, weil ich weiß, wie viel Wissen meine Kolleg:innen der BRIGITTE Academy in diese Kurse stecken.
Und jetzt kommt’s: Weil heute Equal Pay Day ist, gibt’s aktuell 16 % Rabatt – denn so hoch ist leider immer noch der Gender Pay Gap. Genial, oder? 💪😅 Wenn ihr also schon immer mal das Thema ETFs verstehen und angehen wolltet – now is the time:

Einfach umsetzen, direkt profitieren.
Schreibaufgabe: Mach’s persönlich! 🖊
Wer von euch kennt die legendäre Szene aus The Wolf of Wall Street, in der Jordan Belfort bittet: „Sell me this pen“?
Die meisten antworten mit einer Auflistung der Features: „Er schreibt gut“, „Er hat ein elegantes Design“. Aber der beste Verkäufer? Der bittet Belfort einfach, seinen Namen aufzuschreiben – und als der keinen Stift hat, drückt er ihm den Stift in die Hand.
💡 Die simple Lektion dahinter: Mach dein Produkt – oder deinen Content – zu einem persönlichen Bedürfnis. Menschen interessieren sich nicht für Features, sondern für das, was ein Thema mit ihrem eigenen Leben zu tun hat.
Und das gilt nicht nur für Werbetexte. Auch wenn du einen LinkedIn-Post schreibst oder den Einstieg für einen Artikel formulierst, macht es einen riesigen Unterschied, ob du mit einer allgemeinen Aussage beginnst – oder mit etwas, das direkt ein Problem, eine Emotion oder eine persönliche Erfahrung anspricht.
👉 „Dieser neue Rucksack ist wasserfest.“
✅ „Du stehst im strömenden Regen – und dein Laptop bleibt trotzdem trocken.“
👉 „Gute Content-Marketing-Strategien brauchen eine klare Zielsetzung.“
✅ „Du hast Stunden in einen Post gesteckt – und dann passiert: nichts. Woran liegt’s?“
Ich glaube, du weißt, worauf ich hinaus will. Jetzt bist du dran:
1️⃣ Wähle ein Thema, über das du schreiben willst.
2️⃣ Schreib es einmal neutral und faktenbasiert auf – so, wie es in einer sachlichen Beschreibung stehen würde.
3️⃣ Frag dich: Warum sollte jemand sich dafür interessieren? Was verändert sich für diese Person?
4️⃣ Formuliere es neu – so, dass es ein persönliches Bedürfnis anspricht oder eine Alltagssituation aufgreift.
Das Ziel? Mach’s nicht trocken, mach’s persönlich. Gib deinem Thema einen Haken, der die Leute packt – so, dass sie sich fragen: Wie konnte ich vorher ohne leben?
Hat dir diese Ausgabe hooked. gefallen? Hast du etwas Neues gelernt? Dann freue ich mich über dein Feedback!
Leite den Newsletter auch gern an dein Netzwerk weiter, oder poste deine Gedanken zum Thema auf LinkedIn. Verlink mich dabei unbedingt, damit ich den Post nicht übersehe!
Bis zum nächsten Mal 👋