- hooked.
- Posts
- Weniger ist Ma!
Weniger ist Ma!
Was Japan mir über Storytelling beigebracht hat

Hey und ta-da – ich bin zurück aus dem Urlaub 👋 Für euch hieß das: Zwei Wochen hooked-Pause, für mich: zwei Wochen Japan! Seitdem wurde ich ungefähr 73-mal gefragt: „Wie war’s?!“
Und ich weiß nie so richtig, was ich sagen soll. Es war viel. Es war voll. Es war grandios! Ich hab an winzigen Tresen gegessen, die schönsten Orte gesehen – und war trotzdem reizüberflutet. Nach ein paar Tagen Kyoto und Osaka ging’s weiter nach Tokio. Und da war’s vor allem eins: LAUT.

Mir ist da zum ersten Mal so richtig aufgefallen, wie massiv in Japan Sound-Marketing eingesetzt wird. Jingles, Töne und Durchsagen verfolgen einen in Läden, im Taxi, sogar auf der Straße! Alles macht Geräusche. Gleichzeitig habe ich gemerkt: Alles ist einfach unfassbar kundenfreundlich. Taschenkörbe in Restaurants. Toiletten mit Belegt-Anzeige. Digitale Prozesse überall, klar.
Ich könnte euch jetzt meine Learnings aufschreiben. Mache ich aber nicht. 😇
Stattdessen geht’s heute um ein Konzept mit nur zwei Buchstaben, das all dem Lärm eigentlich widerspricht, aber trotzdem tief in der japanischen Kultur verankert ist. Und natürlich darum, wie du es im Storytelling einsetzen kannst. Let’s go! 👇
PS: Noch ein kurzer Service-Hinweis an meine Hamburger Abonnent:innen (keine Werbung, nur eine freundliche Empfehlung): Nächsten Donnerstag (27.6.) bin ich Speakerin bei einem Event vom Digital Bash. Es geht um datengetriebenes Marketing und in unserem Panel räumen wir mit ein paar der gängigsten Mythen & Performance-Versprechen auf. Ihr könnt kostenlos dabei sein und ich würde mich freuen, euch zu sehen! 😍 Hier geht’s zur Anmeldung:

Posting-Gold, das dich bestimmt auch interessiert!
🔎 Instagram indexiert öffentliche Inhalte für Suchmaschinen, Edits bekommt eine Teleprompter-Funktion – und weitere spannende Branchen-News, die du wissen musst, zusammengestellt in einem Post.
🍔 Genialer Marketing-Stunt: Mit diesem Trick hat Burger King es geschafft, Stars wie Cristiano Ronaldo unglaublich günstig als Testimonials zu gewinnen.
😍 The Update we’ve all been waiting for! Bald kannst du deinen Instagram Profil-Grid nach eigenen Belieben statt nur chronolosch anordnen. So könnte das Ganze dann aussehen.
🥪 Reels, Carousels, Stories: Welcher Content-Typ eignet sich für welches Ziel? Die wohl einfachste Eselsbrücke: Das Content-Sandwich!

Einfach umsetzen, direkt profitieren: Dein Content-Shortcut.
Während meiner Reise ist mir ein Begriff immer wieder begegnet – nicht auf Werbetafeln oder in Broschüren, sondern in Momenten. In stillen Innenhöfen. In der Lücke zwischen zwei Bewegungen. Der Stille nach einem Sound. Der Begriff lautet Ma – und ich wette, du hast ihn noch nie gehört. Dabei kann er richtig viel. Vor allem, wenn du Content machst.
🤔 Was ist Ma?
Ma (間) heißt wörtlich „Zwischenraum“. Und auch wenn er sich nicht ganz eindeutig übersetzen lässt, bedeutet er so viel wie: der Raum zwischen den Dingen. Es geht um die Stille zwischen zwei Tönen, der weiße Raum in einem Bild, die Pause in einer Handlung.
Beispiele für Ma in der japanischen Kultur
1. Architektur 🏠
Offene Grundrisse, Schiebetüren und reduzierte Gestaltung in traditionellen Häusern lassen Raum für Licht und Luft. Der Tokonoma, eine leere Kunstnische, nutzt Leere als Wirkungselement.
2. Kalligrafie & Malerei 🖌️
Werke wie Tohakus "Pine Trees" leben vom bewussten Einsatz von Leere. Nicht alles wird gezeigt – das Unsichtbare wird Teil der Wirkung.
3. Teezeremonie 🍵
Im Tee-Ritual und der Blumensteckkunst ist die Leere zwischen Handlungen oder Elementen genauso wichtig wie das Sichtbare. Alles folgt der Idee: Weniger ist Bedeutung.

Bild: ChatGPT
Warum wir heute mehr Ma brauchen! 🙃
Weil Content heute fast durchgehend im Dauerfeuer-Modus läuft. Posts, Videos, Slides, Hooks, Headlines. Je lauter und schneller, desto besser – so scheint es zumindest. Aber Aufmerksamkeit entsteht nicht nur durch Lautstärke. Sondern eben auch durch Reibung, Ruhe und Kontraste.
Wie du Ma in deinem Storytelling nutzen kannst
📝 In Texten: Vermeide Textwüsten! Kurze Absätze, klare Gliederung, bewusste Pausen. Das lässt Inhalte stärker wirken. Gönn dir außerdem auch mal Weißraum zwischen den Gedanken. Ein gut gesetzter Absatz kann ein ganzes Argument stärker machen.
📸 In Social Posts: Nicht jedes Slide muss beschriftet sein. Manchmal ist ein einzelnes Bild – mit Weißraum, mit Stille – eindrücklicher als zehn Infografiken.
🎥 In Reels oder Videos: Nicht alles braucht Soundeffekte und Hintergrundmusik. Gerade Stille oder langsame Schnitte können im Feed echte Hingucker sein.
🧐 Und was bedeutet das für deine Content-Strategie?
Nicht alles muss gesendet, gepostet oder befüllt werden. Es darf auch mal Raum geben. Ma kann heißen:
– Weniger Formate, dafür mit klarerem Fokus
– Ein geplanter Off-Day ohne Post – und das bewusst
– Eine Kampagne mit nur einer starken Botschaft, statt fünf Argumenten
Oder ganz einfach: Ein Content-Ansatz, der sich traut, nicht alles erklären zu wollen. Wenn du willst, dass dein Content wirkt, denk nicht nur darüber nach, was du sagst – sondern auch darüber, was du weglässt.
Quellen: Dans le gris, Kogei Standard, Wikipedia
It’s a wrap! Ich hoffe, diese Ausgabe hast du mindestens einmal „Das muss ich weitererzählen!“ gedacht.
Hat dir die Mischung gefallen? Hast du was Neues gelernt oder einfach gern mitgelesen? Dann klick dich gern durch die Mini-Umfrage unten. Nach deiner Bewertung kannst du (optional!) auch Feedback da lassen – und ich freu mich über jedes einzelne Wort. 💌👇
Wie hat dir diese Ausgabe hooked. gefallen?Da dies ein neuer Newsletter ist, bin ich auf euer Feedback angewiesen! Lass mich daher sehr gern wissen, wie dir diese Ausgabe gefallen hat. |
Login oder Abonnieren um an umfragen teilzunehmen. |
Falls du Themen hast, über die ich hier unbedingt mal schreiben sollte – oder Menschen, mit denen ich unbedingt mal sprechen sollte – antworte mir gern einfach auf diese Mail. Leite den Newsletter auch gern an dein Netzwerk weiter, oder poste deine Gedanken zum Thema auf LinkedIn. Verlink mich dabei sehr gerne, damit ich den Post nicht übersehe!
Bis zum nächsten Mal 🫶